Wahrschau Wörterbuch der Seemannssprache und -begriffe

Wenn der Anker kurzstag zeigt, muss der Klüver klar zum setzen sein und sobald der Anker auf und nieder ist, heiss auf den Klüver und klar zum back nehmen an Steuerbord, bitte.

Die Sprache an Bord ist schön, kann aber auch verwirrend sein. Junge Mitsegler stehen dem Fachsprachenanteil in oft verständnisloser Ehrfurcht gegenüber.

Aber auch wer schon lange segelt, benutzt so manchen Begriff, weil…. das eben immer schon so hieß. Wer es genauer wissen will, im eBook „WAHRSCHAU – Das Wörterbuch der Seemannsspache und -begriffe“ werden über 2.200 Begriffe erklärt und angewandt. Und als eBook kann man es auf dem Smartphone, Tablet oder Rechner ohne Aufwand oder zusätzliches Gewicht immer mit sich führen.

  • A Schein: Ehemaliger Segelschein, der durch den „Sportbootführerschein Binnen unter Segeln“ ersetzt worden ist.
  • A.B.: Abk. für able bodied; Einstufung eines Seemanns als fähige, taugliche Fachkraft in die Musterrolle, vergleichbar mit dem Matrosen.
    Mit O.S. hingegen wurden die ordinary seamen, die Hilfskräfte, bezeichnet.
  • A.K.: Abk. für äußerste Kraft, die höchste Fahrtstufe eines maschinengetriebenen Schiffes.
  • A1 – A4 Gebiete:  Seefunkbegriff; Seegebiete immer entfernterer Zonen, in denen die Möglichkeit des Funkkontaktes zu einer Rettungsleitstelle abnimmt.
  • A1: Über UKW zu jeder Zeit erreichbar ( Küstenmeere der Industriestaaten). A2 ( ausserhalb A1): Nur noch auf Grenzwelle zu jeder Zeit.
    A3 (ausserhalb A2): Nur per Inmarsat Satellitentelefon.
    A4 ( Polargebiete): Nur Satellitentelefon Inmarsat.
  • abbacken: Abdecken, Abtragen des Essens.
  • Wer Backschaft hat, ist nach dem Essen auch mit Abbacken dran.
  • abblenden: Das Verdunkeln des Lichtes eines Leuchtfeuers oder einer Positionslaterne über einen bestimmten Bereich.
    Leuchttürme, die mehrere Funktionen erfüllen, beispielsweise ein Richt- und ein Leitfeuer, schatten bestimmte Sektoren ab.
  • abbringen: Ein aufgelaufenes Schiff wieder flott machen.
  • Nach dem Abbringen kontrolliere man tunlichst den Wasserstand in der Bilge.
  • abdecken: In Luv eines anderen Schiffes segeln, aufdass der andere in den Windschatten gerate.
  • abdirken: Durch Fieren der Dirk den von ihr gehaltenen Baum oder eine Spiere absenken.
  • Abdrift, die: Das Maß an seitlichem Versatz, um den ein Segelschiff beim Am-Wind-Segeln aus seiner Rechtvorausrichtung gerät; die Differenz zwischen der Rechtvorausrichtung, rwK, und der Bewegung durchs Wasser, KdW.
  • Je mehr Lage ein Segelschiff schiebt, desto kürzer wird sein Lateralplan und umso größer wird seine Abdrift.
  • abentern: Absteigen, hinab klettern.
  • abfallen: Kursänderung eines Segelschiffes vom Wind weg, in Richtung Lee.
  • Wer von einem Am-Wind-Kurs kommend abfällt, gelangt auf einen Raumschotskurs.
  • abfieren: Langsames Herunterlassen einer Last durch vorsichtiges Fieren der haltenden Leine.
    Die Gaffel wird über das Piek- und das Klaufall abgefiert.
  • abflauen: Abnahme der Windstärke.
    Wenn es abgeflaut hat, kann das Reff wieder ausgeschüttet werden.
  • abgreifen: Bestimmung einer Distanz in der Seekarte mit dem Stechzirkel und dem Maßstab am rechten oder linken Kartenrand.
  • abhalten: Abfallen; Kursveränderung zu einem raumer einfallenden Wind; historisch.
  • Abl.: Abk. für die Ablenkung im Kursverwandlungsschema. Siehe Ablenkung.
  • ablandig: Windrichtung, vom Land zur See wehend.
  • Bei ablandigem Wind achtet die Seenotrettung vor den Badestränden besonders auf Schlauchboote.
  • ablaufen: In einem Sturm – mit dessen Windrichtung – unter kleiner Besegelung weiter segeln, statt gegenan zu kreuzen.
    Auch hinter nacktem Mast, vor Top und Takel, kann man vor einem Sturm ablaufen.
  • ablaufendes Wasser: Die Ebbe, vom Hochwasserzeitpunkt bis zum Niedrigwasserzeitpunkt.
  • Kurz nach dem Hoch- und vor dem Niedrigwasser strömt das ablaufende Wasser langsam.
  • ablegen: Verlassen des Liegeplatzes an Steg oder Kaimauer.
  • Ablenkung, die: Die Beeinflussung des Magnetkompasses durch das schiffseigene Magnetfeld.
    Die Ablenkung des Magnetkompasses ist bei Stahlschiffen besonders hoch. Elektronische Geräte, die Magnetfelder erzeugen, verursachen ebenfalls eine Ablenkung des Kompasses.
  • Ablenkungstabelle: In 10° Schritten aufgebaute Tabelle, die allen Werten des Magnetkompasskurses einen Ablenkungswert und den resultierenden missweisenden Kurs, zuordnet; auch Deviationtabelle genannt.
    Vgl. Steuertafel, die auch, in einer zweiten Tabelle, die missweisenden Kurse in 10°-Schritten geordnet, darstellt.
  • abpallen: Mit Pallhölzern oder Stützen ein auf dem Trockenen stehendes Schiff Lagern und vor dem Umkippen bewahren.
    Bevor das Schiff nicht ordentlich abgepallt ist, steht es nicht sicher.
  • abreiten: Vor Anker oder Treibanker liegend einen Sturm überstehen.
    Wer einen Sturm hinter seinem Anker abreiten muss, steckt so viel Ankerkette aus, wie er hat.

 

 

Von Klas Klauberg
Ebook, 1. Auflage, Format: Kindle Edition, Dateigröße: 731 KB, Seitenzahl der Print-Ausgabe: 464 Seiten
Von Klas Klauberg
Ebook, 1. Auflage, Format: Kindle Edition, Dateigröße: 731 KB, Seitenzahl der Print-Ausgabe: 464 Seiten